sind in der "Extended Version" des letzten Teils der Herr-der-Ringe-Trilogie zu sehen. Und nein, nicht nur Zusätzliches, sondern Dinge, die beim Betrachten des Films im Kino schmerzlich fehlten: Die Ereignisse in den Bergen, in denen die Armee der Toten rekrutiert wird, der Moment, in dem die Piraten gestoppt werden, die Konfrontation mit Sauron, und, am wichitgsten (und hier zitiere ich Christopher Lee): "Die ganze Welt wartet darauf, den Moment zu erleben, in dem Saruman den Gefährten begegnet. In der Extended Version können sie ihn erleben."
Und nein, das finde ich nicht mehr gut, denn erstens: "Die ganze Welt wartet darauf"? Das ist fiesester Filmkapitalismus, ich glaube nicht mehr, das Peter Jackson den Film in der Form in die Kinos gebracht hat, die er für am besten hielt (er hätte es gekonnt - er ist kein machtloser Regisseur, dem ein Produzent sein Werk beschneidet). Das ist kein Goodie für Fans mehr, das ist, als hätten die Produzenten von "Ben Hur" das Wagenrennen weggelassen, um es getraennt zu vermarkten, vielleicht als Zirkusshow. Warum noch ins Kino gehen, wenn man bei jeder Handlungsellipse, jedem Zeitsprung fürchten muss: Das was hier fehlt, gibt's in 12 Monaten auf DVD? Schade, dass ich es jetzt nicht sehen kann? Warum noch ins Kino - die Frage führt zu: Zweitens: Das sind Szenen, die ich doch gerne auf der großen Leinwand gesehen hätte, und nicht auf meinem mittelprächtigen Fernseher. So sehr ich mich auf diese Version freue, denn so hat ja so ein Streifen einen doppelten "Eventwert", so sehr macht mich das auch wütend. Ich will im Kino nicht nur das voraushallende Echo dessen hören, wass ich dann später auf DVD leihen kann. Dazu wurde diese Kunst nicht erfunden, wurden diese Säle nicht gebaut.
Und nein, das finde ich nicht mehr gut, denn erstens: "Die ganze Welt wartet darauf"? Das ist fiesester Filmkapitalismus, ich glaube nicht mehr, das Peter Jackson den Film in der Form in die Kinos gebracht hat, die er für am besten hielt (er hätte es gekonnt - er ist kein machtloser Regisseur, dem ein Produzent sein Werk beschneidet). Das ist kein Goodie für Fans mehr, das ist, als hätten die Produzenten von "Ben Hur" das Wagenrennen weggelassen, um es getraennt zu vermarkten, vielleicht als Zirkusshow. Warum noch ins Kino gehen, wenn man bei jeder Handlungsellipse, jedem Zeitsprung fürchten muss: Das was hier fehlt, gibt's in 12 Monaten auf DVD? Schade, dass ich es jetzt nicht sehen kann? Warum noch ins Kino - die Frage führt zu: Zweitens: Das sind Szenen, die ich doch gerne auf der großen Leinwand gesehen hätte, und nicht auf meinem mittelprächtigen Fernseher. So sehr ich mich auf diese Version freue, denn so hat ja so ein Streifen einen doppelten "Eventwert", so sehr macht mich das auch wütend. Ich will im Kino nicht nur das voraushallende Echo dessen hören, wass ich dann später auf DVD leihen kann. Dazu wurde diese Kunst nicht erfunden, wurden diese Säle nicht gebaut.
bähr - am Mittwoch, 1. Dezember 2004, 00:44 - Rubrik: blockbusters!
Vorgestern in der kleinen, aber gut sortierten DVDhek ums Eck. Leihe mir den hinlänglich beschriebenen doofen Wetterfilm aus und schaue beim zur Kasse gehen die Regale durch. Zwei neue Zugänge unter anderen, die mich auch nicht reizen: „Infernal Affair“ I und II. Irgendwas chinesisches, der wortspielende Titel klingt scheiße nach einem billigen Rip-Off, ich denke an irgendwas mit Fußtritten und Dämonen, aber gereicht, dass ich mir den Titel gemerkt habe hat’s ja. Gestern, auf dem lieben movie blog las ich dann ein Posting, dass sich in Jubeltönen (und hier wird nicht ohne Grund gejubelt) über eine DVD-Edition der „Infernal Affair“-Trilogie erging. „Ach was“, dachte ich. Und hab mir das Ding heute geholt, um es mir, während „Die Nibelungen“ zu Studienzwecken aufgezeichnet wurden, reinzupfeifen. Und mein Gott ja: Nicht umsonst will, wie man auf IMDB lesen kann, Martin Scorsese ein Remake davon anfertigen, mit DiCaprio und Matt Damon in den Hauptrollen. Das ist ganz großes, ganz modernes Kino, das, hier mal wieder die ewige Klage, es bei uns natürlich nicht bis in die Kinos schafft, auf das man herrgottnochnal zufällig aufmerksam werden muss. (Was mal wieder für das Lesen von guten Blogs spricht.)
Die Konstruktion: Zwei von der gleichen Polizeischule, der eine wurde von einem Paten in die Schule eingeschleust. Der andere wird von ihr abkommandiert, um Undercover im organisierten verbrechen zu arbeiten. Jahre später hat der Maulwurf bei der Polizei Karriere gemacht, und der Undercoertyp ist die Rechte Hand des Paten. Und nach einem missglückten Einsatz werden beide beauftragt, den jeweils andern Spitzel aufzuspüren. Ein Hong-Kong- Mafia-Thriller, ein Wooesker Tanz zweier schicksalsverbundener Männer umeinander, eine Meditation über Schuld und Unschuld, Gut und Böse, über den Versuch, diese Grenze zu überqueren, über das Tragische in der modernen Welt eigentlich. Insofern näher an den Nibelungen, als das, was ich in den ersten 15 Minuten des Uli-Edel-Quatsches gesehen habe (Siegfried mosesmäßig auf dem Fluss ausgesetzt, Sex mit Brunhild neben Meteoritenkrater...). Gutes, gutes Pathos, und dabei doch kühl und unprätentiös. Spannend bis zuletzt, überraschend, fast erschütternd das Ende. Eine kluge, komplexe Story, die irgendwie alles richtig macht, und da glaubwürdig bleibt, wo „Face/off“ etwa längst Spekulation ist, und die ich so auch noch nie gesehen habe. Bisher war mit Regisseur Wai Keung Lau kein Begriff, aber das ist wirklich, wirklich überzeugend. Es ging mir wie mit „Colleteral“, meiner anderen großen Thrillerliebe dieses Jahres: Trotz guten Vorgefühls etwas unsicher hinein, was das wohl wird. Binnen Sekunden überzeugt. Weil es gut erzählt ist. Weil es modern ist. Und auch so aussieht. Weil mehr dahinter steckt. Dolle Sache.
Und hier wieder der Aufruf an die Kinomacher: „Dit solltense ma zeigen!!!“
http://german.imdb.com/title/tt0338564/
Die Konstruktion: Zwei von der gleichen Polizeischule, der eine wurde von einem Paten in die Schule eingeschleust. Der andere wird von ihr abkommandiert, um Undercover im organisierten verbrechen zu arbeiten. Jahre später hat der Maulwurf bei der Polizei Karriere gemacht, und der Undercoertyp ist die Rechte Hand des Paten. Und nach einem missglückten Einsatz werden beide beauftragt, den jeweils andern Spitzel aufzuspüren. Ein Hong-Kong- Mafia-Thriller, ein Wooesker Tanz zweier schicksalsverbundener Männer umeinander, eine Meditation über Schuld und Unschuld, Gut und Böse, über den Versuch, diese Grenze zu überqueren, über das Tragische in der modernen Welt eigentlich. Insofern näher an den Nibelungen, als das, was ich in den ersten 15 Minuten des Uli-Edel-Quatsches gesehen habe (Siegfried mosesmäßig auf dem Fluss ausgesetzt, Sex mit Brunhild neben Meteoritenkrater...). Gutes, gutes Pathos, und dabei doch kühl und unprätentiös. Spannend bis zuletzt, überraschend, fast erschütternd das Ende. Eine kluge, komplexe Story, die irgendwie alles richtig macht, und da glaubwürdig bleibt, wo „Face/off“ etwa längst Spekulation ist, und die ich so auch noch nie gesehen habe. Bisher war mit Regisseur Wai Keung Lau kein Begriff, aber das ist wirklich, wirklich überzeugend. Es ging mir wie mit „Colleteral“, meiner anderen großen Thrillerliebe dieses Jahres: Trotz guten Vorgefühls etwas unsicher hinein, was das wohl wird. Binnen Sekunden überzeugt. Weil es gut erzählt ist. Weil es modern ist. Und auch so aussieht. Weil mehr dahinter steckt. Dolle Sache.
Und hier wieder der Aufruf an die Kinomacher: „Dit solltense ma zeigen!!!“
http://german.imdb.com/title/tt0338564/
bähr - am Montag, 29. November 2004, 23:44 - Rubrik: It's only DVD but I like it
ihr bekommt es mit Adam Smith seiner unsichtbaren Hand zu tun: Die großen Fernsehkunden wollen ihre Spots nicht mehr zwischen Trash-TV-Formaten platzieren und erklären nebenbei, was sie sich unter Programmplanung vorstellen: >"Die Sender werden von immer denselben Formaten verstopft, und die Qualität bleibt auf der Strecke", schimpft sein Unilever-Kollege Uwe Becker. "Wir brauchen endlich wieder ein breites Umfeld für alle Zielgruppen", fordert Margret Buhse, die die Werbemillionen von Beiersdorf (Nivea) verteilt und zugleich OWM-Vorstandssprecherin ist.<
Recht geschieht's Euch. Wir brauchen einfach mehr niveauvolle Fernsehfilme, in denen es um die Schrecknisse der Hautalterung geht.
Nachzulesen bei:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,329998,00.html
Recht geschieht's Euch. Wir brauchen einfach mehr niveauvolle Fernsehfilme, in denen es um die Schrecknisse der Hautalterung geht.
Nachzulesen bei:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,329998,00.html
bähr - am Sonntag, 28. November 2004, 11:31 - Rubrik: things i never told you
The Day after Tomorrow? Was soll man sagen. Quaid (der aussieht, als ob er wie Harrison Ford aussehen soll) sitzt auf dem Fahrersitz und ruft seinem Sohn was hinterher. Obwohl der gerade genervt ausgestiegen ist und die Autotür hinter sich zugemacht hat. Das sieht total bescheuert aus. Könnte aber als selbstironische Vorausdeutung auf den Rest des Filmes verstanden werden, in dem ständig im letzten Moment Türen zugeworfen werden, um Katastrophen zu entgehen. (Wir müssen leider draußen bleiben). Wahrscheinlich ist es aber einfach nur bescheuert. Immer wenn es spannend wird, und man denkt: Oha, die Szene könnte jetzt echt so RICHTIG spannend werden, wenn die Wölfe die angreifen, hört das Spannende plötzlich auf, und alle sind gerettet. Bloß nicht zu spannend machen, Roland! Wenn eine Flutwelle 100 Meter entfernt ist und wirklich schnell näher kommt (oder eine echt fiese Kältefront oder Wölfe oder so) reicht die Zeit immer noch, erstens innezuhalten, erschreckt zu gucken und dann zu sagen, dass man sich jetzt aber beeilen muss, und zweitens alles zu tun, was man sich ohnehin gerade vorgenommen hatte. Trägt auch nicht gerade zur Spannung bei. Ich möchte den nächsten Emmerich-Film sehen, der davon handelt, dass eine weltweite echt gemeine Geschlechtskrankheit ausbricht und in dem dann die erste halbe Stunde damit rumgebracht wird, Leute an unterschiedlichen Orten dieser Welt (Berlin, Shanghai, Omsk, New York) zu zeigen, die sich im Schritt kratzen. Sie lassen die Hosen runter, und dann immer Schnitt auf ihr erstauntes Gesicht (oder das des Arztes, der Prostituierten...). Und dann auf die böse Abnormität, die sich da entwickelt hat. Jake Gyllenhall war erwartungsgemäß gut. Der ist demnächst in einem Film von Ang Lee zu sehen, der wohl Tobey Maguire nicht mehr bekommen hat.
bähr - am Samstag, 27. November 2004, 23:48 - Rubrik: blockbusters!
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Der lesenswerte Text von Stefan Höltgen über die Ähnlichkeiten von moderner Filmkritik und Verschwörungstheorien. Sofort einleuchtende Idee, sehr anregend.
Leider wird durch den Ort der Publikation gleich der Beweis geführt, dass die These, Filmkritik müsse sich ändern, vom Publikum weder auf der theoretischen Ebene durchschaut (was natürlich auch viel verlangt ist) noch auf der praktischen angenommen wird.
Ein Text zu einem Film, der über's Servicejournalistische (3 Erotikpunkte) hinausgeht, erscheint ja auch nur sehr selten in einem allgemein-öffentlichen Medium. In den Kommentaren sieht man warum.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18893/1.html
Wobei dieselben Leute wohl nichts gegen vertieftes Nachdenken über andere, sagen wir naturwissenschaftliche Themen haben.
Man hat es schon schwer.
Nachtrag:
Nochmal in die Kommentare geschaut. Geweint.
Leider wird durch den Ort der Publikation gleich der Beweis geführt, dass die These, Filmkritik müsse sich ändern, vom Publikum weder auf der theoretischen Ebene durchschaut (was natürlich auch viel verlangt ist) noch auf der praktischen angenommen wird.
Ein Text zu einem Film, der über's Servicejournalistische (3 Erotikpunkte) hinausgeht, erscheint ja auch nur sehr selten in einem allgemein-öffentlichen Medium. In den Kommentaren sieht man warum.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18893/1.html
Wobei dieselben Leute wohl nichts gegen vertieftes Nachdenken über andere, sagen wir naturwissenschaftliche Themen haben.
Man hat es schon schwer.
Nachtrag:
Nochmal in die Kommentare geschaut. Geweint.
bähr - am Freitag, 26. November 2004, 09:13 - Rubrik: things i never told you
Baz Luhrmann dreht bereits am richtigen ALEXANDER-Film. Mit Leo DiCaprio. Darauf freue ich mich nun wirklich. Rock India, YEAH!
Armer Oliver Stone. Er ist erster, aber alle werden wissen, dass das, was noch kommt, einfach besser wird.
Armer Oliver Stone. Er ist erster, aber alle werden wissen, dass das, was noch kommt, einfach besser wird.
bähr - am Freitag, 26. November 2004, 00:07 - Rubrik: blockbusters!