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Eine meiner favorisierten Quellen (themovieblog) BERICHTET, ein Star Wars III Fanportal habe folgendes gepostet: eine BESCHREIBUNG des TRAILERS zum dritten Teil der STAR WARS-SAGA. Und zwar (wenn man dann nachsieht) in GEHEIMTINTE: Der brisante Text steht weiß auf weiß, man muss ihn highlighten, um ihn zu lesen.
WOW! That's hot news. Was machen die erst, wenn der Trailer tatsächlich rauskommt? Ich finde das in Zeiten der hemmungslosen Verbreitung von Raubkopien ganzer noch unveröffentlichter Filme im Web geradezu rührend altmodisch.

Hier bitte:
http://cgi.theforce.net/theforce/tfn.cgi?storyID=24948

SO, das war jetzt die zweite Staffel. Sie endet mit allem gegeben Pathos. Pathos, das die Serie in jeder Folge mit Witz auspendelt, und das ist wohl ein wesentlicher Mechanismus ihres Funktionierens. Denn es geht ja um die Diskrepanz zwischen den höchsten Höhen des amerikanischen Nationalmythos, der Ernsthaftigkeit politischen Handelns, also dem Leben der Figuren als Staatspersonen, und ihrem persönlichen Handeln, ihren Problemen, und, weil die eben alle so bezaubernd schnell und schlagfertig sind, ihrem Witz. Und daraus entsteht eine Legierung, die wirklich nah an das heranzukommen scheint, wie GUTE, WITZIGE, MORALISCHE Menschen mit sich als Träger der Macht umgehen. Das ist toll.
Toll ist auch der Handel, den der Hauptschreiber der Serie Aaron Sorkin mit dem Zuschauer abgeschlossen hat: Seid aufmerksam, lernt, achtet auf Details, und ich zahle es euch zurück.
EIn typisches Beispiel: Der neue Anwalt des Weißen Hauses (erfreuliches Wiedersehen mit Oliver Platt) wird gezeigt. Er will auf eine Reise, hat noch eine Liste von Dingen, die er braucht oder mitnehmen will. Ein Detail unter anderem, im Nebensatz: Sein Diktiergerät ist kaputt, er kann den Aufnahmemodus nicht mehr abschalten. Etwas später mokieren sich seine Leute über den großen Richterhammer, den er auf seinem Tisch aufbewahrt, ein Mittel, ihn zu charakterisieren. Als später Präsident Bartlet ihm ein wirklich hochbrisantes Geheimnis enthüllt, greift er, bevor er antwortet zum Hammer und zerschmettert damit das aufnehmende Diktiergerät.
Das ist nett, denn zum einen zeigt der es drastisch seine EInschätzung der Nachricht, zum anderen ist es einfach ein schöner, trocken vorbereiteter und elegant verwandelter visueller Witz, bei dem der Zuschauer Komplize ist.
Und es ist höflich, denn der Autor beweist mir als Zuschauer damit, dass er mich nicht für total bescheuert hält.
Das schmeichelt natürlich. Und das haben wir hier in old germany ja nun wahrlich selten, wir werden ja fast durchweg von unseren fernsehmachenden Landsleuten für Knalldeppen gehalten.
Wieso eigentlich lief "The West Wing" eigentlich nie bei uns? Hmm...

zu gucken angefangem, nach ner halben stunde besuch bekommen und unterbrochen. whisky getrunken.
am nächsten abend: besuch bekommen, mauen Kieler Tatort geguckt (nutzt ja nix, Kiel und Milberg zwingens rein), jetzt zu spät zum zuende gucken, wegbringen. nix bereut außer dem dritten glas whisky.

Wolfgang Petersen ist ein Mann, der froh ist, in Amerika zu sein. Das kann er nicht häufig genug sagen. Denn hier kann er Geschichten erzählen, die er daheim nie hätte erzählen können. Und die des Untergangs von Troja, so die Werbung, ist ja die größte von allen. Und in Amerika vielleicht eine von vielen - mal sehen, was noch größer wird: Alexander, Hannibal, das Altertum gibt da ja so einiges her. Und mit der man so einiges machen kann, was dem Deutschen, der noch in der ohrensesseligen Gemütlichkeit seines Gymnasiums, die Ideale Winkelmanns als besticktes Kopfkissen, die Ilias verzapft bekam, ungut im Magen liegt.
Der hat ja einfach die Götter weggelassen. "Wer hätte die spielen sollen?" Fragt Petersen naiv. "Woody Allen?" Nein, da lässt er sie lieber weg. Und sucht gleich nach den eigentlichen, wohl für realistisch gehalten Motivationen neben dem Mythos um Paris: Ruhmsucht (Achilles) und Machtgier (Agamemnon). Die Geschichte um die streitlustige Göttin wird also ganz gestrichen, die um die gestohlene Braut heruntergespielt: Agamemnons Plan ist es stets gewesen Troja zu erobern, Helena ist wenig mehr als nur ein Anlass. Auf die Frage: Was macht Geschichte? verlässt Petersen also komplett die Welt der Story, die er erzählt, er "aktualisiert", "entmythisiert". Damit verliert die Geschichte, die ja vor allem ihrer mythischen Dimensionen wegen fasziniert, eigentlich alles. Und was wird gewonnen? Nicht viel, dennn Petersen, und hier finde ich, wird's interessant, geht den Weg ja nicht zuende. Er demontiert die Tragik der Menschen, die durch das Wirken der Götter entsteht - die Menschen gehen einen Weg, den jeder von ihnen selbst gewählt hat. Das macht aus der ganzen Geschichte so was ähnliches wie eine Doku über den Ausbruch des ersten Weltkrieges, und genauso spannend ist es denn auch.
Und trotzdem mag Petersen nicht seine Helden, Achilles und Herakles, auf den selben Boden herunterholen. Wo die Götter fehlen, bleiben sie Helden - werden dadurch eigentlich erst zu Superhelden. Man hätte auch ihre Bedeutung, die Bedeutung des großen, kriegsentscheidenden Einzeltäters, nivellieren können.
Heere treffen aufeinander, nicht Helden entscheiden die Schlacht. Denn auch die Übermenschlichkeit einzelner Helden, Halbgötter, gehört ja zum Mythos wie die Götter selbst - und wie kann man die Götter töten und es gleichzeitig dabei belassen, Achilles seine Superkräfte zu bewahren (die er ikonisch hat, auch wenn im Film seine göttliche Herkunft nur als Gerücht verhandelt wird)?
Doch, das geht sehr gut, denn bunte Götter passen nicht ins normale Hollywoodgeschehen von heute (daher auch der alberne Verweis auf Woody Allen), Superhelden aller Art sehr wohl.

Und sie nun auch zu beseitigen würde ja bedeuten, nicht nur die Erzählhaltung Homers, sondern auch die Hollywoods zu demontieren. Denn im US-Epos ist es eben nicht, wie Tolstoj es schon vor über 130 Jahren in "Krieg und Frieden" anregte, die Eigendynamik der Masse und der Gesellschaft, die über das Schicksal von Nationen und Kriegen entscheidet, es ist immer noch Bruce Willis, der im entscheidenden Moment die Bombe entschärft und so die Welt rettet.
Petersen hat aus einem Heldenepos einen Superheldenfilm gemacht, und das ist bei Gott kein Tausch, den man wirklich respektieren kann. Es ist ein lauer Kompromiss.
Dann schon lieber die Sandale.

Kein Wenders-Bashing. Ich bin immer noch auf die Filme gespannt, obwohl ich weiß, dass sie nicht gut sein werden. Wenders Filme KÖNNTEN gut sein, sie sind es nicht. Sie sind überfrachtet - wer denkt sich so eine Geschichte aus? Dieser wird gottseidank nicht komisch sein wollen. Das ging in "Lisbon Story" sowas von schief. Und die Message: Medienkritsich. Amerikakritisch. Machtkritisch. Der Mann hat es wirklich zwei jahre nach unserem Bundeskanzler gemerkt. Respekt.
Trotzdem: Irgendwie bedeutet er mir was. Ganz früher fand ich ihn mal toll. Bevor das Elend anfing (aka "Der Himmel über Berlin"). Irgendwas hatte "Million Dollar Hotel". Nicht, dass ich mir den nochmal ansehen würde, aber trotzdem.
Eine Bekannte ist in Hamburg bei ihm Studentin - das wäre toll, bei dem Wenders von vor 27 Jahren. Da hat er gerade "Der Amerikanische Freund" gedreht, ein Film, der ihn vor der Hölle retten wird. Und Bruno Ganz gleich mit. Warum hat er nicht einfach weiter Krimis verfilmt? Was aber soll man ihm heute als Student sagen: "Ich liebe ihr Frühwerk und respektiere ihr Bildgefühl, als aber in unserem Kino bei "Bis ans Ende der Welt" die letzten zwei Akte vertauscht wurden, habe ich es nicht bemerkt, und was danach kam, naja, hat...Potenzial..."?

Warum haben wir keinen Altman, keinen Loach, keinen Chabrol oder Romer, sondern nur Wenders, Schlöndorff und Herzog?

Ja dürfen die denn das? Ja, die dürfen das.
Sie haben die Rechte. Kann das gut gehen? Man ahnt es nicht, vorstellbar isses nur schwer.
Disney hat sich gerade, kurz, nach dem Ihnen Pixar abhanden gekommen ist, eine neue Computerfilmbude gekauft, Wild Brain, die bisher aber noch keinen Spielfilm gewuppt hat.
Und wollen mit denen jetzt den dritten Teil produzieren. Ja,die dürfen das. Aber eigentlich sieht doch jeder, der sehen kann und dem die Netzhaut nicht durch eine Powerpoint-Präsentation ersetzt wurde, dass das nicht klappen kann: Bad Karma. Es ist Kindesraub. Es ist unmoralisch. Keiner wird es mögen, und den Drehbuchautoren wird der Stift in der Hand verdorren.
Sie werden es trotzdem tun. Sie verstehen nicht, dass es kurzsichtig ist, die traditionelle Animation zu schrotten, dass der Weg des Kamels für sie der Weg zurück zum Schotter wäre. Dass sie das tun sollten, was sie am besten können: Bambi. Und nicht das,was andere am besten können: Nemo finden.
Disney trifft nicht mehr nur schlechte Entscheidungen, nein, sie treffen jetzt schlechte Entscheidungen, mit denen sie sich schwer unbeliebt machen. Auch bei mir. Das wird schlimmer als Cherry-Cola.

(news from http://www.themovieblog.com/)

Denn er steht für etwas, das ich wirklich gruselig finde.

Es ist OK, sich hochzuschlucken.
("How to get started in Hollywood ...One word: fellatio. You have to really good at sucking cock. That's really all that is required and Uwe Boll excells at it. Mist strong German jaw and muscular throat have worked many a cumstained miracle in studio offices and so he will continue to get work.")

Es ist OK, üble, üble, Filme zu machen (mit zweistelligen Millionenbudgets, die er via kanadischen Fonds Anlegern aus der Tasche leiert), die sich vor allem an Videospielfreaks richten.

NICHT OK ist folgendes: Boll hat das System, bis kurz vor Drehbeginn mit der Besetzung der Rollen zu warten, und dann günstig große Namen zu buchen, die gerade für die nächsten 3 Wochen kein Engagement haben (Last-Minute, quasi) und dann halt bei Mist wie "Bloodrayne" mitmachen - so berichtet ein Freund, der aus anderen Gründen bei den Dreharbeiten zu diesem Machwerk in Siebenbürgen (Vampire! Billigbillig!) weilte. Das führt natürlich nicht unbedingt dazu, dass die Rollen mit den passenden Darstellern besetzt werden - man muss halt nehmen, was man kriegt. Macht sich aber gut auf dem Plakat. Das gemeine: Es klappt. Es spielen: Ben Kingsley, Kristanna Loken, Udo Kier, Geraldine Chaplin und Michael Madsen (OK, von dem erwartet man nix anderes, von Udo auch nicht.) Und noch während der Dreharbeiten verhandelte Boll mit Mickey Rourke und Jürgen Prochnow über die Besetzung derselben Rolle.
Ich kann garnicht haargenau sagen warum, aber mich empört das zutiefst, weil daraus eine solche Ignoranz spricht...ich möchte dem das verbieten. Bei Strafe. Gesetzlich. Mit Auslandshaftbefehl und Auslieferungsantrag.

(angeregt von einem Text vom werten knoerer auf http://jumpcut.antville.org)

"Das große Glotzen - die 50 besten Fernsehsendungen."

 

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