SO, das war jetzt die zweite Staffel. Sie endet mit allem gegeben Pathos. Pathos, das die Serie in jeder Folge mit Witz auspendelt, und das ist wohl ein wesentlicher Mechanismus ihres Funktionierens. Denn es geht ja um die Diskrepanz zwischen den höchsten Höhen des amerikanischen Nationalmythos, der Ernsthaftigkeit politischen Handelns, also dem Leben der Figuren als Staatspersonen, und ihrem persönlichen Handeln, ihren Problemen, und, weil die eben alle so bezaubernd schnell und schlagfertig sind, ihrem Witz. Und daraus entsteht eine Legierung, die wirklich nah an das heranzukommen scheint, wie GUTE, WITZIGE, MORALISCHE Menschen mit sich als Träger der Macht umgehen. Das ist toll.
Toll ist auch der Handel, den der Hauptschreiber der Serie Aaron Sorkin mit dem Zuschauer abgeschlossen hat: Seid aufmerksam, lernt, achtet auf Details, und ich zahle es euch zurück.
EIn typisches Beispiel: Der neue Anwalt des Weißen Hauses (erfreuliches Wiedersehen mit Oliver Platt) wird gezeigt. Er will auf eine Reise, hat noch eine Liste von Dingen, die er braucht oder mitnehmen will. Ein Detail unter anderem, im Nebensatz: Sein Diktiergerät ist kaputt, er kann den Aufnahmemodus nicht mehr abschalten. Etwas später mokieren sich seine Leute über den großen Richterhammer, den er auf seinem Tisch aufbewahrt, ein Mittel, ihn zu charakterisieren. Als später Präsident Bartlet ihm ein wirklich hochbrisantes Geheimnis enthüllt, greift er, bevor er antwortet zum Hammer und zerschmettert damit das aufnehmende Diktiergerät.
Das ist nett, denn zum einen zeigt der es drastisch seine EInschätzung der Nachricht, zum anderen ist es einfach ein schöner, trocken vorbereiteter und elegant verwandelter visueller Witz, bei dem der Zuschauer Komplize ist.
Und es ist höflich, denn der Autor beweist mir als Zuschauer damit, dass er mich nicht für total bescheuert hält.
Das schmeichelt natürlich. Und das haben wir hier in old germany ja nun wahrlich selten, wir werden ja fast durchweg von unseren fernsehmachenden Landsleuten für Knalldeppen gehalten.
Wieso eigentlich lief "The West Wing" eigentlich nie bei uns? Hmm...
Toll ist auch der Handel, den der Hauptschreiber der Serie Aaron Sorkin mit dem Zuschauer abgeschlossen hat: Seid aufmerksam, lernt, achtet auf Details, und ich zahle es euch zurück.
EIn typisches Beispiel: Der neue Anwalt des Weißen Hauses (erfreuliches Wiedersehen mit Oliver Platt) wird gezeigt. Er will auf eine Reise, hat noch eine Liste von Dingen, die er braucht oder mitnehmen will. Ein Detail unter anderem, im Nebensatz: Sein Diktiergerät ist kaputt, er kann den Aufnahmemodus nicht mehr abschalten. Etwas später mokieren sich seine Leute über den großen Richterhammer, den er auf seinem Tisch aufbewahrt, ein Mittel, ihn zu charakterisieren. Als später Präsident Bartlet ihm ein wirklich hochbrisantes Geheimnis enthüllt, greift er, bevor er antwortet zum Hammer und zerschmettert damit das aufnehmende Diktiergerät.
Das ist nett, denn zum einen zeigt der es drastisch seine EInschätzung der Nachricht, zum anderen ist es einfach ein schöner, trocken vorbereiteter und elegant verwandelter visueller Witz, bei dem der Zuschauer Komplize ist.
Und es ist höflich, denn der Autor beweist mir als Zuschauer damit, dass er mich nicht für total bescheuert hält.
Das schmeichelt natürlich. Und das haben wir hier in old germany ja nun wahrlich selten, wir werden ja fast durchweg von unseren fernsehmachenden Landsleuten für Knalldeppen gehalten.
Wieso eigentlich lief "The West Wing" eigentlich nie bei uns? Hmm...
bähr - am Dienstag, 12. Oktober 2004, 01:24 - Rubrik: Seasons in the Sun