Grosse Kulturleistungen
edit:
War gerade mit Kind im Kino, um Ice Age 3 zu schauen, und sehe: Auf dem Filmplakat steht "Wie Ocean's 11, nur mit besseren Zigarren. New York Times" (oder so). Naja.
Stimmen tut's halt trotzdem.
edit.
Ich möchte eigentlich nur auf diese kleine Analogie hinweisen. Eine kleine Gruppe von Überzeugungstätern macht sich auf, ein Ding zu drehen, das so unwahrscheinlich ist, gegen Widerstände, die so groß sind, dass es schier unglaublich ist, dass das klappen soll. Sie wollen ins Herz der Dekadenz, um den Nabobs dort das wegzunehmen, was ihnen ja sowieso nicht gehört. Und Las Vegas und das alte Havanna, das wissen wir seit dem Paten II, trennt eh nicht all zu viel.
Und die Motivation der zentralen Figuren? Weitestgehend unklar, es kommt aufs Doing an.
Che und Danny Ocean teilen die Klarheit, mit der sie durch den Film gehen - als hätten sie selbst das Drehbuch geschrieben. Sowieso ist klar, wie die Sache ausgeht, spannend im eigentlich Sinne ist das nicht. Wieder geht nur um das Wie. Wie knacke ich ein Sicherheitssystem? Auf jeden Fall ist es wichtig, Hotels in die eigene Gewalt zu bringen.
Es ist die Bewunderung für das, was eigentlich unmöglich ist, und das doch immer wieder gelingt. Und für die Männer, die es tun. Es ist der Versuch, die spielerische Faszination, die die Oceanfilme so attraktiv macht, die Sicherheit derjenigen, die wissen, was sie tun, zurück in die Welt zu bringen. Nie sehen wir Che oder Fidel zweifelnd. Anweisungen und Pläne sind immer klar, sie werden exekutiert und gelingen.
Und die süffisante Überlegenheit, die die Gauner dem Casinomanager gegenüber zelebrieren, steht hinter der fraglosen Überlegenheit des überzeugten Kommunisten seinen Gegnern gegenüber kaum zurück.
Bald sehen wir Che scheitern. Wird es auch ein Scheitern in Las Vegas geben? Mal?
War gerade mit Kind im Kino, um Ice Age 3 zu schauen, und sehe: Auf dem Filmplakat steht "Wie Ocean's 11, nur mit besseren Zigarren. New York Times" (oder so). Naja.
Stimmen tut's halt trotzdem.
edit.
Ich möchte eigentlich nur auf diese kleine Analogie hinweisen. Eine kleine Gruppe von Überzeugungstätern macht sich auf, ein Ding zu drehen, das so unwahrscheinlich ist, gegen Widerstände, die so groß sind, dass es schier unglaublich ist, dass das klappen soll. Sie wollen ins Herz der Dekadenz, um den Nabobs dort das wegzunehmen, was ihnen ja sowieso nicht gehört. Und Las Vegas und das alte Havanna, das wissen wir seit dem Paten II, trennt eh nicht all zu viel.
Und die Motivation der zentralen Figuren? Weitestgehend unklar, es kommt aufs Doing an.
Che und Danny Ocean teilen die Klarheit, mit der sie durch den Film gehen - als hätten sie selbst das Drehbuch geschrieben. Sowieso ist klar, wie die Sache ausgeht, spannend im eigentlich Sinne ist das nicht. Wieder geht nur um das Wie. Wie knacke ich ein Sicherheitssystem? Auf jeden Fall ist es wichtig, Hotels in die eigene Gewalt zu bringen.
Es ist die Bewunderung für das, was eigentlich unmöglich ist, und das doch immer wieder gelingt. Und für die Männer, die es tun. Es ist der Versuch, die spielerische Faszination, die die Oceanfilme so attraktiv macht, die Sicherheit derjenigen, die wissen, was sie tun, zurück in die Welt zu bringen. Nie sehen wir Che oder Fidel zweifelnd. Anweisungen und Pläne sind immer klar, sie werden exekutiert und gelingen.
Und die süffisante Überlegenheit, die die Gauner dem Casinomanager gegenüber zelebrieren, steht hinter der fraglosen Überlegenheit des überzeugten Kommunisten seinen Gegnern gegenüber kaum zurück.
Bald sehen wir Che scheitern. Wird es auch ein Scheitern in Las Vegas geben? Mal?
bähr - am Montag, 6. Juli 2009, 21:30 - Rubrik: Grosse Kulturleistungen
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Brokeback Mountain. Ganz groß, und vor allem: Unerwartet. Die Annäherung schnell erzählt, dann: Der Ritt durch die Wüste. Einer bleibt auf der Strecke, der andere auch, denn aneinandergekettet sind sie, wie in "Greed". Traurig. Ein Film, der einen auch Hassen macht: Die Heuchler, die schon Dennis Hopper vom Motorrad schossen. Die alles hässlich machen. Schon Hopper und Fonda waren die wahren Cowboys, Outlaws, die Ennis und Jack ja so ganz eigentlich auch sind. Die die frontier wieder etwas weiter raus schieben, an einen Ort, wohin der Tross ihnen so bald nicht folgen wird.
Das nicht gelebte Leben als das wahre Leben. In "History of violence" gibt es diese Opposition nicht: Das einst gelebte Leben ist ebenso wahr wie das gegenwärtige. Es lässt sich eine Zeit verdrängen, doch dann kommt alles raus. Ein Volksfeind als Familienvater. Kein Widerspruch für Cronenberg. Nein: Das geht. Denn - natürlich - es steckt in jedem, auch in der Gattin, der Rechtsanwältin. Der Schluss bleibt offen, doch lässt er hoffen. Der Massenmörder darf zurück an den Familientisch - der Sohn griff zu Waffe, die Gattin spürte ihre dunkle Seite auf der harten Treppe, nein, keiner wirft einen Stein.
Aber: Mit Gewalt kann diese Gesellschaft um, mit Analsex unter Männern aber wird es haarig.
Das heißt doch auch: Gewalt ist überall, und wo sie explizit wird, kann man sie doch integrieren, gut finden (wie beim Filmschauen), obwohl sie gegen jede Norm "guter" Gewalt verstößt. Das ist provokativ von Cronenberg, aber er hat wohl recht, wenn er es laut sagt.
Das sexuell Abweichende hat es da schwerer. Denn während die schlafende Gewalt im Manne lustvoll-angstvoll bejaht wird, so wird die latente Homosexualität vehement verneint - bis hin zu Ausrottung dessen, der sie zeigt und so ein potentieller Verführer ist.
Das nicht gelebte Leben als das wahre Leben. In "History of violence" gibt es diese Opposition nicht: Das einst gelebte Leben ist ebenso wahr wie das gegenwärtige. Es lässt sich eine Zeit verdrängen, doch dann kommt alles raus. Ein Volksfeind als Familienvater. Kein Widerspruch für Cronenberg. Nein: Das geht. Denn - natürlich - es steckt in jedem, auch in der Gattin, der Rechtsanwältin. Der Schluss bleibt offen, doch lässt er hoffen. Der Massenmörder darf zurück an den Familientisch - der Sohn griff zu Waffe, die Gattin spürte ihre dunkle Seite auf der harten Treppe, nein, keiner wirft einen Stein.
Aber: Mit Gewalt kann diese Gesellschaft um, mit Analsex unter Männern aber wird es haarig.
Das heißt doch auch: Gewalt ist überall, und wo sie explizit wird, kann man sie doch integrieren, gut finden (wie beim Filmschauen), obwohl sie gegen jede Norm "guter" Gewalt verstößt. Das ist provokativ von Cronenberg, aber er hat wohl recht, wenn er es laut sagt.
Das sexuell Abweichende hat es da schwerer. Denn während die schlafende Gewalt im Manne lustvoll-angstvoll bejaht wird, so wird die latente Homosexualität vehement verneint - bis hin zu Ausrottung dessen, der sie zeigt und so ein potentieller Verführer ist.
bähr - am Montag, 20. März 2006, 23:53 - Rubrik: Grosse Kulturleistungen
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"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist nach wie vor ganz großes Kino. Und ein Fest, mit der gebannten Tochter angeschaut. Ich sag nur: Dramaturgische Gruppe Ota "Pan Tau" Hofman.
Unschlagbar als König: super Rolf Hoppe.
Und Musik: Karel "Wickie" "Biene Maja" "Pinocchio" "Nils Holgerson" Svoboda. Der Mann lebt noch!
Ich fand natürlich immer den Jägerinnen-Fummel am besten. Die Tochter das Rosa Cape. Naja.
Unschlagbar als König: super Rolf Hoppe.
Und Musik: Karel "Wickie" "Biene Maja" "Pinocchio" "Nils Holgerson" Svoboda. Der Mann lebt noch!
Ich fand natürlich immer den Jägerinnen-Fummel am besten. Die Tochter das Rosa Cape. Naja.
bähr - am Sonntag, 5. Juni 2005, 03:30 - Rubrik: Grosse Kulturleistungen
Die Dolmetscherin: Viel gibt es an diesem Film zu loben. Die tollen Darsteller - Sean Penn und Nicole Kidman natürlich, aber auch die Nebenrollen, zuvörderst die fantastische Catherine Keener.
Zu loben die Haltung mit der eine Geschichte erzählt wird, derem bloße Storyline inzwischen in Hollywood normalerweise nur noch mit einem Augenzwinkern, offener Ironie erzählt wird, um ein Vehikel für Actionstars zu sein: Ein Attentat auf ein ausländisches Staatsoberhaupt, das es zu verhindern gilt. Hier ist inzwischen immer klar: Darum geht es eigentlich gar nicht, es geht um das Unterhemd von Bruce Willis.
Hier geht es wirklich darum. Und, auch im Unterschied zur gängigen Ware, um noch viel mehr, das aber von dem Attentatsplan nicht zu trennen ist: Um seine Gründe. Und was das mit den Menschen, die in die Geschichte verwickelt sind, zu tun hat.
Sie alle eint eines: Sie sind keine Amerikaner. Die Gründe für das Attentat, für die Handlung, die Schmerzen, liegen weit entfernt in Afrika, und Sydney Pollack ruft sie nicht nur als Staffage auf, um seine amerikanischen Figuren in Bewegung zu halten. Es geht wirklich um sie, um die Welt da draußen.
Der Film beginnt in einem afrikanischen Fußballstadion (seit Pinochet ein emblematischer Ort), und er zeigt sofort das ganze Grauen, das draußen in der Welt ist, das Barbarische: Hier fand ein Massenmord statt, ein Massaker, Teil nur eines viel größeren Verbrechens. Hier ist der Ausgangspunkt für alles, das passiert.
Etwas später sagt ein Wachmann zu der CIA-Beamtin, die sich Einlass zur UNO verschaffen will: "Dies ist kein amerikanisches Territorium" und versperrt ihr den Weg.
Auch dieser Film ist kein amerikanisches Territorium. Er ist ein seltenes Exemplar eines US-Films, indem es nicht um US-Amerikanische Befindlichkeiten geht, in dem sich nicht alles, auf der einen oder anderen Ebene, um diese Befindlichkeiten dreht. In dem nicht etwa das Bedrohungsgefühl - siehe "War of the Worlds" als typisches Beispiel einer von niemandem mehr verschleierten Metapher - die Handlung bestimmt. Er verlacht diese Fixierung sogar direkt: nach einer Szene, in der ein Bus mitten in Manhattan von einer Autobombe zerstört wird, vermutet ein Radiomoderator einen Anschlag de Al Quaida. Dabei ist der Anschlag eine inner-afrikanische Angelegenheit.
Er ist ein Film, der sich für die Welt draußen und ihr Grauen, das alles in Amerika vorstellbare übersteigt, öffnet.
Er spielt zwar in Amerika, aber ohne, dass es dabei um Amerika geht.
Ein sehr geerderter Film darin, ein sehr unamerikanischer auch: Denn er zeigt das Grauen, die Verwirrung, und präsentiert mit Sean Penn einen Helden, einen amerikanischen Helden, der nichts mit der Sache zu tun hat, der darum ringt, zu verstehen, und doch außen vor bleibt, kaum helfen kann, eigentlich garnicht. Und damit leben muss.
Der auch traumatisiert ist - seine Frau, ihre Ehe war eine ständige Krise, ist bei einem Autounfall gestorben - doch dessen Leid neben der ausradierten Familie der Kidman, der getöteten Freunde, der zerstörten Heimat seltsam zivil, auf jeden Fall heilbarer wirkt.
So wie auch die Amerikaner nichts mit den Problemen in der Welt zu tun haben. Sie stehen daneben und schauen zu.
Einmischung?
Der Film enthält sich der Mooreschen Geste, die doch so einfach gewesen wäre, dem Nachweis, dass die Amerikaner den Diktator erst eigesetzt, unterstützt, oder ausgebildet hätten. Denn das wäre wiederum die selbeSelbstfixierung, diesmal ins Negative gedreht: Alles geht von Amerika aus - auch das Böse - oder zielt eben auf Amerika.
Nein, es ist ein politischer Film, er geht nicht um wohlfeile Verschwörungstheorien.
Im Gegenteil: Es ist die treffende Analyse, dass Amerika bei aller weltpolitischen Aktivität zuerst immer an sich denkt, bei aller Einmischung immer danebensteht. Interveniert, aber aus selbstfixierten Gründen.
So ist dieser Film sehr moralisch, eine kleine Predigt wenn man so will (muss ja nicht), eine Aufforderung, den Blick nach außen zu richten, der auch die Tatsache, dass die Amerikaner den internationalen Gerichtshof in Den Haag nicht anerkennen, nicht nur erwähnt, sondern auch klar macht, warum das falsch ist.
Sean Penn, wenn man ihn als Vertreter seines Landes sehen will, ist eine resignativ-utopische Gestalt: Er versucht zu verstehen. Mehr Nähe ist für ihn nicht drin, das Andere ist einfach zu anders, er kann es nicht heilen, und am Ende stößt Amerika es von sich.
Zuletzt: Das seltene Erlebnis eines groß produzierten, groß besetzten Films, der für ein Publikum gemacht wurde, zu dem ich gehöre. Das sonst immer mit US-Filmen leben muss, die eigentlich für andere gemacht wurde, und bei denen man dann sehen muss, was für einen selbst vielleicht auch noch drin ist. Quasi vom Tisch fällt.
Und auch noch spannend. Bin begeistert.
Zu loben die Haltung mit der eine Geschichte erzählt wird, derem bloße Storyline inzwischen in Hollywood normalerweise nur noch mit einem Augenzwinkern, offener Ironie erzählt wird, um ein Vehikel für Actionstars zu sein: Ein Attentat auf ein ausländisches Staatsoberhaupt, das es zu verhindern gilt. Hier ist inzwischen immer klar: Darum geht es eigentlich gar nicht, es geht um das Unterhemd von Bruce Willis.
Hier geht es wirklich darum. Und, auch im Unterschied zur gängigen Ware, um noch viel mehr, das aber von dem Attentatsplan nicht zu trennen ist: Um seine Gründe. Und was das mit den Menschen, die in die Geschichte verwickelt sind, zu tun hat.
Sie alle eint eines: Sie sind keine Amerikaner. Die Gründe für das Attentat, für die Handlung, die Schmerzen, liegen weit entfernt in Afrika, und Sydney Pollack ruft sie nicht nur als Staffage auf, um seine amerikanischen Figuren in Bewegung zu halten. Es geht wirklich um sie, um die Welt da draußen.
Der Film beginnt in einem afrikanischen Fußballstadion (seit Pinochet ein emblematischer Ort), und er zeigt sofort das ganze Grauen, das draußen in der Welt ist, das Barbarische: Hier fand ein Massenmord statt, ein Massaker, Teil nur eines viel größeren Verbrechens. Hier ist der Ausgangspunkt für alles, das passiert.
Etwas später sagt ein Wachmann zu der CIA-Beamtin, die sich Einlass zur UNO verschaffen will: "Dies ist kein amerikanisches Territorium" und versperrt ihr den Weg.
Auch dieser Film ist kein amerikanisches Territorium. Er ist ein seltenes Exemplar eines US-Films, indem es nicht um US-Amerikanische Befindlichkeiten geht, in dem sich nicht alles, auf der einen oder anderen Ebene, um diese Befindlichkeiten dreht. In dem nicht etwa das Bedrohungsgefühl - siehe "War of the Worlds" als typisches Beispiel einer von niemandem mehr verschleierten Metapher - die Handlung bestimmt. Er verlacht diese Fixierung sogar direkt: nach einer Szene, in der ein Bus mitten in Manhattan von einer Autobombe zerstört wird, vermutet ein Radiomoderator einen Anschlag de Al Quaida. Dabei ist der Anschlag eine inner-afrikanische Angelegenheit.
Er ist ein Film, der sich für die Welt draußen und ihr Grauen, das alles in Amerika vorstellbare übersteigt, öffnet.
Er spielt zwar in Amerika, aber ohne, dass es dabei um Amerika geht.
Ein sehr geerderter Film darin, ein sehr unamerikanischer auch: Denn er zeigt das Grauen, die Verwirrung, und präsentiert mit Sean Penn einen Helden, einen amerikanischen Helden, der nichts mit der Sache zu tun hat, der darum ringt, zu verstehen, und doch außen vor bleibt, kaum helfen kann, eigentlich garnicht. Und damit leben muss.
Der auch traumatisiert ist - seine Frau, ihre Ehe war eine ständige Krise, ist bei einem Autounfall gestorben - doch dessen Leid neben der ausradierten Familie der Kidman, der getöteten Freunde, der zerstörten Heimat seltsam zivil, auf jeden Fall heilbarer wirkt.
So wie auch die Amerikaner nichts mit den Problemen in der Welt zu tun haben. Sie stehen daneben und schauen zu.
Einmischung?
Der Film enthält sich der Mooreschen Geste, die doch so einfach gewesen wäre, dem Nachweis, dass die Amerikaner den Diktator erst eigesetzt, unterstützt, oder ausgebildet hätten. Denn das wäre wiederum die selbeSelbstfixierung, diesmal ins Negative gedreht: Alles geht von Amerika aus - auch das Böse - oder zielt eben auf Amerika.
Nein, es ist ein politischer Film, er geht nicht um wohlfeile Verschwörungstheorien.
Im Gegenteil: Es ist die treffende Analyse, dass Amerika bei aller weltpolitischen Aktivität zuerst immer an sich denkt, bei aller Einmischung immer danebensteht. Interveniert, aber aus selbstfixierten Gründen.
So ist dieser Film sehr moralisch, eine kleine Predigt wenn man so will (muss ja nicht), eine Aufforderung, den Blick nach außen zu richten, der auch die Tatsache, dass die Amerikaner den internationalen Gerichtshof in Den Haag nicht anerkennen, nicht nur erwähnt, sondern auch klar macht, warum das falsch ist.
Sean Penn, wenn man ihn als Vertreter seines Landes sehen will, ist eine resignativ-utopische Gestalt: Er versucht zu verstehen. Mehr Nähe ist für ihn nicht drin, das Andere ist einfach zu anders, er kann es nicht heilen, und am Ende stößt Amerika es von sich.
Zuletzt: Das seltene Erlebnis eines groß produzierten, groß besetzten Films, der für ein Publikum gemacht wurde, zu dem ich gehöre. Das sonst immer mit US-Filmen leben muss, die eigentlich für andere gemacht wurde, und bei denen man dann sehen muss, was für einen selbst vielleicht auch noch drin ist. Quasi vom Tisch fällt.
Und auch noch spannend. Bin begeistert.
bähr - am Donnerstag, 28. April 2005, 00:43 - Rubrik: Grosse Kulturleistungen
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lautet chris rocks antwort auf den brausenden jubel des publikums, so grossartig sei seine leistung als erzeuger nicht.
grossartig aber ist dieses special, das erste seit vier jahren und es sieht nicht so aus als haette er die buehne lange verlassen. comediens wie sie hier gerne genannt werden haben nicht viel mit diesem stand -up-comedy-king zu tun, der gleiche sport, aber ein ganz anderes stadion.rock schlendert ueber die buehne einer bestimmt zehntausender halle und unterhaelt ueber die gesamte zeit auf hoechstem niveau.
alles wird angesprochen, verarscht und parodiert, und dann wird rock ploetzlich zum quasi-prediger, zeigt dem meistens schwarzen publikum wo der hammer nebst harke haengt und was es ist.
IT 'S ALL RIGHT, 'CAUSE IT'S ALL WHITE - weisse bauen waffen,weisse verkaufen sie, weisse kaufen sie und erschiessen schulkinder - alles im lot.ein schwarzer rapper jedoch benutzt das wort gun, und reimt es auf fun - kongressanhoerung !
wortwiederholung, das bis in die letzte silbe groteske aussprechen von ihnen, das schema bleibt gleich und doch erscheinen die 80 minuten viel laenger, was aber als lob durchgeht.
die topics sind einfach zu gut, immernoch aktuell und sehr scharf.
erstaunlich wie schlecht das ganze im bild rueberkommt, es ist wirklich nur eine fernsehuebertragung, also nicht wirklich inszeniert und doch bleibt das ganze sehr spannend - es hier zu sehen bleibt wohl ein wunsch, uebersetzen laesst sich das gar nicht, untertitel waeren toll, dann koennte man auch den letzten witz noch auskosten.
hier jedenfalls rock uncut und nicht in die enge einer moderation gedrueckt, pur.
YOU KNOW HOW MUCH WE LOVE MICHEAL JACKSON ? WE LOVE HIM SO MUCH THAT WE LET THE FIRST KID JUST SLIDE, JUST SLIDE ...,BUT WHEN I HEARD : ANOTHER KID,ANOTHER KID, I FELT LIKE GROUNDHOG DAY !!!
mabo - am Dienstag, 8. März 2005, 10:40 - Rubrik: Grosse Kulturleistungen
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hat mir zuerst nix gesagt dieser kleine nachruf in der sz.es wurde auch gleich vom fenseh-becker gesprochen und nicht vom kino-becker,es gab wohl immer missverständnisse.
DIE VORSTADTKROKODILE (1977) ist eine der fernseherinnerungen meiner kindheit.ich selbst war sieben.irgendwie habe ich immer an die großstadtkrokodile gedacht,naja die erinnerung. ein querschnittsgelähmter junge versucht in neuer nachbarschaft freunde zu finden.der erste behinderte den ich im fernsehen sah.dies gelingt ihm aufgrund einer beobachtung eines einbruches so meine ich,irgendwie wars spannend.der höhepunkt hat mich in manchen alpträumen heimgesucht.quälend lange muß da einer aus der gruppe an einer dachrinne hängen,verpatzte mutprobe.das tat weh und war sehr realistisch - so meine ich jetzt.diesen zweiteiler würde ich sehr gerne wiedersehen und nachdem ich jetzt schon TIMM THALER auf dvd gesehen ( aber nicht angesehen habe ),so müssten doch auch die krokodile irgendwo herumlaufen.
super,solche scheißsachen hatte ich auch immer an.
der fernsehbecker hat neben frühen kinoarbeiten ne menge fürs fernsehen gedreht.meist krimis,TATORT,DER KOMMISSAR,DERRICK.auch einige miniserien,strassenfeger waren auch dabei.überall wird drauf hingewiesen,das er immer ein gutes gefühl für die story gehabt haben soll,timing etc.,-aber auch für kleine spielereien mit kamera,ton und schnitt soll er zuhaben gewesen sein.irgendwie schön das das so herausgehoben wird - soll er da vor seiner zeit gewesen sein ?
Die VORSTADTKROKODILE verbinde ich jedenfalls immer mit einer gewissen melancholie,sommernachmittage die sich endlos hinziehen,nicht urlaub zu machen,zu hause mit den wenigen übriggebliebenen kinder versuchen die zeit rumzukriegen,auch fernsehen gucken - hab ich das wirklich mit sieben schon gesehen oder in einer der wiederholungen ?
auf jeden fall wars sehr schön- danke herr becker !
DIE VORSTADTKROKODILE (1977) ist eine der fernseherinnerungen meiner kindheit.ich selbst war sieben.irgendwie habe ich immer an die großstadtkrokodile gedacht,naja die erinnerung. ein querschnittsgelähmter junge versucht in neuer nachbarschaft freunde zu finden.der erste behinderte den ich im fernsehen sah.dies gelingt ihm aufgrund einer beobachtung eines einbruches so meine ich,irgendwie wars spannend.der höhepunkt hat mich in manchen alpträumen heimgesucht.quälend lange muß da einer aus der gruppe an einer dachrinne hängen,verpatzte mutprobe.das tat weh und war sehr realistisch - so meine ich jetzt.diesen zweiteiler würde ich sehr gerne wiedersehen und nachdem ich jetzt schon TIMM THALER auf dvd gesehen ( aber nicht angesehen habe ),so müssten doch auch die krokodile irgendwo herumlaufen.
super,solche scheißsachen hatte ich auch immer an.
der fernsehbecker hat neben frühen kinoarbeiten ne menge fürs fernsehen gedreht.meist krimis,TATORT,DER KOMMISSAR,DERRICK.auch einige miniserien,strassenfeger waren auch dabei.überall wird drauf hingewiesen,das er immer ein gutes gefühl für die story gehabt haben soll,timing etc.,-aber auch für kleine spielereien mit kamera,ton und schnitt soll er zuhaben gewesen sein.irgendwie schön das das so herausgehoben wird - soll er da vor seiner zeit gewesen sein ?
Die VORSTADTKROKODILE verbinde ich jedenfalls immer mit einer gewissen melancholie,sommernachmittage die sich endlos hinziehen,nicht urlaub zu machen,zu hause mit den wenigen übriggebliebenen kinder versuchen die zeit rumzukriegen,auch fernsehen gucken - hab ich das wirklich mit sieben schon gesehen oder in einer der wiederholungen ?
auf jeden fall wars sehr schön- danke herr becker !
mabo - am Donnerstag, 3. Februar 2005, 09:06 - Rubrik: Grosse Kulturleistungen
Jim Hensons geniale und wirklich nicht naheliegende Idee, für eine Vorschul-Sendereihe eine Straße nicht nur mit allerlei Tieren, Kindern und Erwachsenen, sondern auch mit Monstern zu bevölkern. Die wichtigsten: Krümelmonster, Grobie, Oskar, Lulatsch. Und damit das Monster als solches zu unserem besten Freund und Vorbild gemacht zu haben. Wilde Kinder, die sie eigentlich sind, so ganz ohne Über-Ich. Und daneben nur ein paar sanfte, schlappe Erwachsene.
Er hat das Monster, wie wir es heute kennen, geprägt. Sie sind wild, bunt, pelzig und nett. Ohne ihn wären die wilden Kerle, die Monster AG, ich behaupte auch Star Wars so nicht denkbar. Danke, Jim.
bähr - am Sonntag, 12. Dezember 2004, 01:16 - Rubrik: Grosse Kulturleistungen