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Fangen wir mit dem Original an. Das hab' ich als Kind ganz oft gesehen, denn es gehörte zu den Filmen, die mit grundsätzlicher Familienaufmerksamkeit geadelt wurden. Es war ein Alec-Guiness-Film, so wie es Cary-Grant-Filme, Charlie-Chaplin-Filme, Alfred-Hitchcock-Filme und Heinz-Rühmann-Filme gab. Diese Namen sollten für Qualität bürgen. (Zwar habe ich bis heute etliche Filme mit Alec Guinness gesehen, aber keiner war mehr ein Alec-Guinness-Film, denn in keinem sah Alec Guinness so aus wie dort.) Ich fand "Ladykillers" immer schrecklich komisch, fühlte mich dazu allerdings auch verpflichtet, schließlich war ich gerade dabei, herauszufinden, was außer Slapstick im Fernsehen (in Gänze witzig) und dem örtlichen Kinoangebot von Spencer/Hill (klingt ohne Vornamen merkwürdig) bis Louis de Funés noch lustig sein könnte. Das war also schwarzer, bzw. englischer Humor. Leute sterben zu meinem Vergnügen - fand ich gut.
Vor wenigen Jahren habe ich den Film aufgenommen, kurz reingeschaut, ob's geklappt hat, archiviert, wegsortiert. Vielleicht ein Jahr später drüber gesprochen und im Kopf immer einen Schwarz-weiß-Film gehabt. Ich war dann doch richtig schockiert, dass der Film in Farbe war. Bestimmt acht mal gesehen und doch falsch erinnert. Liegt es an den tatsächlich blassen Farben, liegt es daran, dass mein historisches Gedächtnis farblos ist?
Und jetzt kommt das Remake und die Fotos, Trailer und das Plakat versprechen einen Farbenrausch. Angerichtet von den Coens. Und meine Erwartungen explodieren. Wenn der Film tatsächlich so farbig ist, wie ich ihn mir erhoffe, dann ergibt die Farbmischung mit dem Schwarz-Weiß meiner Erinnerung vielleicht eine ideale Farbe. Und wenn der Film so lustig ist, wie "Intolerable Cruelty", dann entstaubt er vielleicht das Original, über das ich beim letzten mal Sehen mehr geschmunzelt als gelacht habe. Tom Hanks als Alec Guinness (es gab nie einen Tom-Hanks-Film) wird als groteske Figur jeden Anschein von Wahrscheinlichkeit verlieren. Er wird mit Klischees überhäuft werden, und ich werde es genießen. Ich werde Bilder so grell und heiß sehen, dass sie zerschmelzen (Südstaaten!). Ich werde lachen, weil der schwarze, britische Humor mit seiner gelegentlich
etwas selbstgenügsamen Provokation keine wirkliche Rolle mehr spielt. Vielmehr wird es auf den Modus ankommen. Auf die Gesichter, mit denen halbgare Platitüden ausgespuckt werden, auf die ungemütliche oder gar zu entspannte Körperhaltung. Schließlich kann immer noch ein Pups mit rausrutschen. Es wird ein Fest. Hoffentlich.
dxb meinte am 21. Jul, 21:41:
ich
kenne das Original leider nicht, habe aber vor mir den neuen Film anzuschauen 
ThGroh meinte am 22. Jul, 19:58:
Bereits gesehen in einer Vorabvorführung. Leider Gottes äußerst mau geraten. Dabei fängt er einigermaßen gut an, ist sicher schön fotografiert und die musikalische Untermalung ist, wie man's von den Coens gewohnt ist, natürlich vom Feinsten. Aber der Witz verendet irgendwo auf dem Weg zwischen Leinwand und Rezeptoren. Leider, leider, leider - ich hatte auch gehofft. 
 

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