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Die vergleichsweise lange Kinoabstinenz (2-3 Wochen) habe ich außer zur Rekonvaleszenz dazu genutzt, mir die 2. und die 3. Staffel „The West Wing“ anzusehen. Obwohl hier „reinziehen“ irgendwie passender klingt. Denn von der üblichen Distanz, die ja zumal dem Fernsehkonsum nun mal innewohnt, ist nicht viel übrig geblieben. Kaum dass ich das Bett verlassen habe – immer wieder wurde ich vom Schlaf übermannt und konnte damit das Gesehene sofort im Traum verarbeiten – habe ich Folge an Folge gereiht. Ein Experte bin ich dabei nicht geworden (mein Englisch entpuppt sich allenthalben als grauenhaft - Verstehen wie Sprechen). Die Identifikation allerdings hat bedenkliche Formen angenommen. Allein die Nähe zu möglicherweise berührenden Inhalten ließ die Tränen fließen, Intrigen gegen die geliebten Protagonisten machten mich gegen den Bildschirm fluchen. Immer wieder musste ich bemerken, wie ich dem Gesagten nicht mehr folgte, sondern nur noch auf die schöne Sprachmelodie achtete. Das passiert wahrscheinlich leichter, wenn man halt Schwierigkeiten mit den Vokabeln hat, zumal wenn es um spezifische amerikanische Politikinhalte geht. Wie detailliert hier Politik behandelt wird, begeistert mich zwar einerseits, wächst mir doch aber auch manchmal über den Kopf. Ich kann einfach nicht alles im Internet nachrecherchieren. Und dann liege ich da also, lausche dem Klang der Stimmen und weiß mich bei meinen Lieblingen gut aufgehoben, die wollen immer das Richtige. Freue mich darüber, dass jetzt auch Mary-Louise Parker mittut, die ich für mich in „Grand Canyon“ entdeckt habe, wo sie Kevin Klines Sekretärin/Assistentin/Weiß-der-Teufel-was gespielt hat, die mit ihm eine Affäre hat und dann auf ihn verzichten muss, weil er sich für seine Frau entscheidet, und sie leidet wie ein Hund, weil sie so ehrlich in ihn verliebt ist, und sie sieht so schön aus mit der ein wenig eingekerbten Oberlippe. Die ist jetzt jedenfalls auch dabei und ich kann leider nicht sagen als was, denn bähr will ja auch noch und nicht schon alles wissen. Jedenfalls ist sie hier alles andere als eine Sekretärin und nicht minder anbetungswürdig. Ich muss mal in mich gehen und herausfinden, wann eine Frau mich auf der Leinwand umhaut. Und zwar eine Frau, die ich als Schauspielerin noch nicht kenne und deren Qualität noch nicht verbürgt ist. Da fallen mir nämlich gerade zwei ein und es war deren schönes Leiden, das mich berückt hat (Schande über mich). Und zwar wie gesagt Mary-Louise Parker und Michelle Pfeiffer. Die kannte ich noch nicht, als ich „Die Hexen von Eastwick“ sah. Und sie litt – und wie! Gerade weil sie vor dem Leiden so viel Angst hat, ließ der Teufel sie erkranken. Der Beginn einer jahrelangen Liebesgeschichte. Nicht übrigens mit dem Autor der Romanvorlage. Jedenfalls nicht sofort. Später dann umso heftiger. John Updike hat die Verfilmung zunächst geschadet. Das Buch habe ich mir zwar gekauft, nicht aber gelesen (bis heute). Erst 10 Jahre später ist Updike mit seiner Rabbit-Tetralogie (plus einer Rückkehr) und dem Meisterwerk „Ehepaare“ in meiner Gunst ganz nach oben geklettert.
Freue mich also, dass Mary-Louise Parker mittut, und muss dem lauschen (sinngemäß von mir übersetzt). Josh Lyman, der Deputy Chief of Staff sagt: Ich wollte das hier (seinen Job), aber Ich war nicht intelligent genug, also musste ich die ganze Zeit hart arbeiten und lernen. Ein Schock – kein heilsamer. Diese Figur nicht intelligent genug? Was darf man dann noch hoffen? Oder wie hart muss man arbeiten, obwohl man keine Lust dazu hat? Daraufhin erst mal eingeschlafen und von einer Karriere im Weißen Haus geträumt.
 

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