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Nicht, dass "Shrek 2" etwa ein schlechter Film wäre - dazu gibt es zu viel zu sehen, zu staunen, zu lachen. Aber er ist einfach keine richtige Erzählung mehr. Die Anzahl der Filmanspielungen hat sich deutlich erhöht, die Zahl der Songs, die angespielt und zu denen Actionsequenzen choreografiert werden, hat sich - so mein Eindruck - vervielfacht. Es ist fast ein großer Videoclip geworden. Das ist ja nichts Schlimmes. Aber es führt zu einem Problem. Die Balance des Films ist im Eimer. Gleich zu Beginn wird man auf Tempo und Tonfall konditioniert. Ein Trommelfeuer an Gags und Zitaten zu Musik sorgt gleich für Stimmung, dann wird schnell die Ausgangssituation etabliert, die Reise beginnt, die Helden kommen an und dann: Vollbremsung. Eine halbe Ewigkeit quält sich "Shrek 2" daran ab uns die Familienkonstellation zu erklären, wiederholt sich dabei ständig, verliert seinen Witz und man merkt wie sehr sich der Film bisher von Bewegung und Rasanz abhängig gemacht hat, womit ich natürlich nichts gegen Bewegung und Rasanz gesagt haben will. Aber ohne Balance gerät halt alles ins Trudeln. Kurz ich wollte schon anfangen, enttäuscht zu sein, wollte dem langweiligen König kaum mehr folgen, wenn er verkleidet in eine zwielichtige Spelunke schleicht, um einen Killer für Shrek anzuheuern (das ist doch hier gerade hoffentlich kein Spoiler, war schließlich auch im Trailer), als mich zwei feurige Augen anblicken und wieder hineinreißen. Der erste Auftritt des neuen Helden - noch inkognito - aber schon bezwingend: Der gestiefelte Kater. Ich muss es gestehen, bei jedem weiteren Auftritt habe ich innerlich gejubelt und äußerlich wahrscheinlich dümmlich gekichert. Jede Szene ohne ihn kam mir wie ein Vakuum vor, aber davon gab's zum Glück nicht mehr viele. Jedenfalls war jetzt wieder Pfeffer drin. Ich kann gar nicht mehr richtig unterscheiden, ob der Film tatsächlich besser geworden ist, aber er hat wieder Spass gemacht. Glänzend synchronisiert von Benno Fürmann brilliert der Neue mit spanischem Akzent als Latin Lover, Rächer, edler Freund und Helfer, armes, kleines Kätzchen und heißblütiger Tänzer.
Unbedingt positiv an "Shrek 2" ist außerdem der Umgang mit Schönheit. Im ersten Teil noch - gleichwohl lobenswert - als Schlusspointe eingesetzt, ist die Prinzessin Fiona diesmal die längste Zeit über eine reizende Ogre-Braut. Das Versprechen, dass die wahre Schönheit die innere ist, die vor allem nicht notwendig mit der äußeren zusammen auftritt, wird hier vollständig eingelöst. Ich muss es einfach noch mal hinschreiben: Der gestiefelte Kater ist hinreißend. Kaum auszudenken, dass Antonio Banderas als Puss in Boots noch besser ist.
freshp meinte am 23. Jul, 12:06:
Livin la vida loca!!! :*)
Ich kann Dir zustimmen, der gestiefelte Kater ist schon sehr geil, wenn ich das mal so formulieren darf. ;*)
Das Highlight des Filmes ist für mich aber die abschließende Action-Sequenz zu "holding out for a hero", in der Shrek seine Fiona rettet, dabei die böse gute Fee "zerlegt", was ihm allerdings nur durch die Unterstützung seiner Freunde gelingt. Die Abstimmung zur Musik ist gut gelungen, wird allerdings durch die "Fiesta" nochmal getoppt, die Flashdance-Anspielung ist einfach goettlich und schon zu Beginn wird man richtig eingstimmt "puss'n donkey, yoo"... :*)

Ein Hammerfilm, den ich mir unbedingt noch im Original antun muss. 
 

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