95 Thesen
anfangsdinge
Berlinale 2005
blockbusters!
Der Tod bei der Arbeit
Der Zufall, moeglicherweise
Ein andalusischer Film
Gegendarstellung
Grosse Kulturleistungen
It's only DVD but I like it
love etc.
mythen des alltags
Portrait of a serial actor
schau das an, Kisch!
Seasons in the Sun
things i never told you
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren

 

Berlinale 2005

VA, VIS ET DEVIENS (LIVE AND BECOME) von Radu Mihaileanu, Panorama
Wenn ich vorher geschaut haette, wie lang der Film ist, haette ich ihn mir fruehmorgens vielleicht nicht angeschaut - noch ein wenig gestresst vom langen Anstehen (der Kartenwahnsinn mit den Industrieakkreditierungen scheint sich nochmal verschaerft zu haben). Hab aber zum Glueck nicht nachgeschaut. So habe ich einen voellig unausgewogenen, teils grossartigen, teils schwer ertraeglich kitschig-didaktischen Film gesehen, der zwar kein Ende finden kann und viel zu viel auf einmal erzaehlen will, der aber fuer dieses mutige Unterfangen unbedingt zu loben ist.
Ein 9-jähriges Fluechtlichgskind kommt im Zuge einer großen Auswanderungswelle äthiopischer Juden über den Sudan nach Israel. Allerdings ist es kein Jude, muss dieses aber behaupten - er gibt sich als "Solomon" aus - , genauso wie er seine Mutter für tot erklären muss. Mit diesen identitätsverleugnenden Lügen im seelischen Gepäck beginnt für den Jungen also das Leben in Israel. Bald wird er zum Problemfall, hat aber das Glück von einer sich selbst als "left-winged" verstehenden Familie adoptiert zu werden. Bis hin zu den ersten vorsichtigen Annäherungen - die zum Glück innerhalb der Familie völlig unterschiedlich ausfallen - erzählt der Film mit großer Sicherheit und Kraft. Er findet Bilder für all die Veränderungen im Leben des Jungen, aber auch der Familie. Er erspürt eher, als dass er diskutiert. Wenn die Mutter von anderen Eltern angesprochen wird, dass diese den schwarzen Solomon, der unter starkem Ausschlag leidet, nicht in der Klasse haben wollen, er transportiere Krankheiten, leckt die Mutter ihm das Gesicht ab. Ein starker Moment, der zumal zwischen Peinlichkeit und Größe schwankt. Leider fällt die zweite Hälfte ab. Hier wird das weitere Leben Solomons erzählt und hier sollen dann alle großen Themen verhandelt und häufig auch proklamiert werden.
Das abrupte Ende dieses Textes ist allerdings eher akutem Zeitmangel geschuldet.

 

twoday.net AGB

xml version of this page (summary)

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma

Site Meter