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Mal Vorweg zum Thema Zufälle: Charlie Sheen spielt einen Jungen Namens Fox (Bud). Jahre später spielt er wieder einen Jungen namens Fox (Michael J.). In "Spin City". Wenn man so will. Aber das nur am Rande. Und ich finde schon in Wallstreet schaut er ein wenig so drein wie Fox.

Martin Sheen ist der beste Darsteller - schon nicht mehr ganz jung, aber doch noch deutlich mehr "Apocalypse Now" als "West WIng". Mit Michael Douglas kann ich mich irgendwie nicht mehr so recht anfreunden, und Terence Stamp ist älter wirklich um Längen besser. Der ganze Film natürlich sehr sehr achtziger. Leider legt Oliver Stone Sheen mehrmals Worte in den Mund, die man nicht so gerne hören möchte. Denn schließlich ist Stone ja ein Liberaler, und der Film ist ein kritischer dem Raubtierkapitlismus der achtziger gegenüber (da waren die Raider bei uns noch garnicht angkommen). Also mahnt Sheen alias Fox seinen Sohn, er soll nicht Broker sein, und sein Geld nur mit dem Geld anderer verdienen, mit geschäften, die Selbstzweck sind, sondern lieber etwas herstellen, etwas erschaffen. Das ist nicht antisemitisch, es gibt auch keine jüdische Figur in dem Streifen, aber es ist ein alter antisemitischer Topos: Die Juden spekulieren mit den Werten, die andere schaffen.
Zudem: Das ganze Börsenvierel New Yorks, die Upper East Side, in die Bud Fox übersiedelt, kaum dass er Erfolg hat, und die er wieder verlässt, als er sich eines besseren besinnt, ist natürlich im im kulturellen Bewusstsein Amerikas mit dem Merkmal "jüdisch" verbunden...

Stone wendet diese Argumentation gegen Reagan, Thatcher und Co., die ja die Bedingungen für diese neue Geschäftswelt schufen. Es bleibt aber die schon biblische Verurteilung des Geldverleihers, und das ist nicht gut, auch wenn es ja eigentlich um was ganz anderes geht.
 

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