Portrait of a serial actor
Vorsicht vor diesem Mann: Er ist berechenbar. Jede erfolgreiche Serie wird früher oder später von ihm heimgesucht. Sex and the City. Six feet under. The West Wing. Friends. Joan of Arcadia. Er begann seine Fortsetzungs-Karriere in „Miami Vice“ und blieb dann einfach bei einem bequemen Job als mittlerer Nebencharakter in Serien. Er macht seine Sache gut, aber er ist nicht der Typ, dem man nachweint, wenn er aus einer Serie rausgeschrieben wird. Und das soll er auch nicht, deshalb wird er engagiert: Er stiehlt niemandem die Szene. Er ist ein Diener, dafür wird er gut bezahlt und immer wieder angerufen. Das kann er noch lange machen. Wahrscheinlich hat er ein gutes, unaufgeregtes Leben. Vielleicht wohnt er in New York und tritt manchmal Off-Broadway auf, und sagt, dass er sich das mit Fernsehen finanziert. Ausflüge ins Filmgeschäft (Hauptrolle in „The three Stooges“ als einer der drei Stooges) blieben fruchtlos. Aber bestimmt taucht er mal wieder in einem größeren Streifen auf: Als Pilot eines von Nicolas Cage entführten Flugzeug oder so. Mit ein paar Dialogzeilen. Oder als devoter Assistent eines irren Wissenschaftlers. Und dann wird man sagen: "Hm, den kenn ich doch, verdammt, woher, Moment..." Und ein paar Sekunden nachdenken und dann aber auch wieder aufhören. Und dann lange nicht mehr an Evan Handler denken.
bähr - am Samstag, 4. Dezember 2004, 00:46 - Rubrik: Portrait of a serial actor