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Die zehn Besten des Jahres, eines Jahres, das, was das Film gesehen haben angeht, Neues brachte: Dieses Blog, dieses Schreibexperiment, das Svenson und ich spontan begonnen hatten.. Und das, begonnen im Sommer, das Filmjahr sauber in zwei Teile zersäbelt: den unbeblogten und den beblogten, der naturgemäß (kürzer her und durch stetes Schreiben intensiver bedacht) insgesamt präsenter dasteht. Tatsächlich finden sich mit „Eternal sunshine of the spotless mind“ und „Elephant“ nur zwei Filme auf meiner Liste, die aus der vor-blog-Zeit stammen. „Eternal sunshine of the spotless mind“ als wunderbares Glasperlenspiel zweier wunderbarer Darsteller und für anrührende Szenen wie die mit der Strandparty. (Freu: Gondry bereitet einen Film mit dem Titel "Master of Space and Time" vor, über dessen Inhalt die IMDB lapidar vermerkt: "Two mad scientists discover a way to control reality".) „Elephant“ dafür, dass er gleichzeitig ein formal bestechender, erschütternder Kommentar auf einen aktuellen Schrecken unserer Gesellschaften ist und gleichzeitig einer der schönsten Filme über ein Zeitloses Thema, das Teenagersein im allgemeinen, den ich lange gesehen habe. Und dafür, dass er dem manischen Erklären des Michael Moore einen sehr bedachten Versuch des Verarbeitens gegenüberstellt. Ein Merkmal, das Fließen der Bewegung durch die Räume, die Wichtigkeit der Räume für die Menschen und das was sie tun, die Präzision der Beschreibung dieser Räume eint „Elephant“ mit „Collateral“, Micheal Manns bestechendem Thriller, der mich durch seinen Rhythmus, seiner Verschlungenheit, seine Poesie, sein Schillern bannte, aber vor allem damit erwischte, dass er so viel mehr ist als seine Geschichte, ohne es laut zu sagen. Ein Moment: Der Blick in die Augen zweier Wölfe. Ein banales Bild, kann man sagen, aber es ist der Anker für das über der Handlung schwebende Thema in diesem Film. Die Wölfe wollen nichts, sie haben in die Handlung nichts verloren, sie kommen nicht wieder. Sie haben in einem Mainstreamthriller nichts verloren. Der Raum spielt auch eine Hauptrolle in dem schwebenden „Vater und Sohn“ von Sokurov. Ein Film, der ganz ähnlich wie „Elephant“ über dieses Betonen einer anderen, ganz ungewohnten Raumwahrnehmung, Raumkonstruktion (Sokurov erschuf in den Straßen und über den Dächern von Lissabon sein ganz eigenes Petersburg) den Weg zum Nacherleben der Zustände ebnet, in denen die Figuren kreisen. Bricht in „Collateral“ das „andere“ plötzlich in die Geschichte ein, sind es hier Spuren der Geschichte, die sich in das „eigentliche“ vorwagen, aber hier wenig verloren haben. Hypnotisch. Ganz anders da „Internal Affairs II“, der kurz nach dem bereits brillanten ersten Teil gesehen, diesen noch übertrifft. Ein Genrefilm der Extraklasse, der mir das Vergnügen bescherte, fantastischen Darstellern zuzuschauen, die ich im ersten Teil bereits in zu wenigen Szenen als Nebendarsteller erlebt hatte und mir da schon mehr wünschte. Und es dann bekam. Ein toller Film, der das ostasiatische Talent für gutes Pathos und die Kunst, Handlung auf mythisch-schicksalhaftes zu reduzieren, ohne albern, erdenschwer oder belanglos zu werden, bebildert. Warum ich „Sky Captain“ toll finde, habe ich schon ausführlich beschrieben, und belasse es daher bei dem Wunsch, dass ich die Playmobilfiguren davon haben möchte. Das selbe gilt für „Spiderman“, obwohl, da müsste es LEGO sein. Ich mochte eigentlich alles an diesem Film, und müssen nicht eigentlich alle Hollywood-Komponisten neidisch auf Danny Elfman sein, der immer die Musik zu den ganz heißen Sachen machen darf, wo man so richtig reinhauen kann? Ganz groß in diesem Jahr: „Schau mich an“. Der erste Film in dieser Reihe, der wirklich ganz von seinen Darstellern und dem, was ihnen zu sagen das grandiose Buch schenkt, lebt. Und den ich nur so von der Leinwand geschlürft habe. Ähnlich, wenn auch ganz anders, nebenbei bei „Before Sunset“. Auch hier setze ich mich dazu, gehe nebenher, und freue mich an dem Gespräch erwachsener (und sehr toller) Menschen. Filme, die Fiktion sind, aber einen nicht an andere Orte entführen, sondern mit denen versöhnen, die man nun mal hat. Womit wir in Europa wären. Wir nähern uns: „Die Spielwütigen“ durchleben ihr leidenschaftliches Studium in Berlin. Andres Veiel macht jetzt einen Spielfilm. Über die RAF. Ach Mann! Es machen doch schon genug Leute Spielfilme über die RAF! Aber solche Dokumentarfilme! Gibt es nur wenige. Da wäre etwa „The five Obstructions“ von Lars von Trier. Womit ich mich der Heimat dieses Blogs was 1a Kino betrifft maximal angenähert hätte. That’s it, 2004.
 

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