Mein Teekesselchen heißt Hollywood. Ganz klar: Hollywood als Schlagwort im deutschen Mediendiskurs steht stets für das US-Kommerzkino - Kronzeuge für die notorische Verwendung sei diesmal Christoph Hochhäusler, Regisseur ("Milchwald") und Filmpublizist ("Revolver") Was er schreibt ist leider typisch (er ist ja auch auf Rabatz aus): "Das erste Modell nennt man gerne Hollywood. Gemeint ist die industrielle Produktion von Kinofilmen nach Maßgabe der Profitinteressen großer Konzerne. Der kommerzielle Erfolg und die Reichweite stehen im Mittelpunkt, unabhängig von Inhalten. Die Filme werden von einem Look, nicht von Sinn zusammengehalten." Nicht nur "man" nennt es Hollywood, auch er tut es im weiteren. So, das wäre klar, so darf der westeuropäische Linksintellektuelle über "Hollywood" denken, ohne angemeckert zu werden. Das kennt man.
Und dann gibt es da noch diesen völlig anderen Begiff von Hollywood, auch er ein negativer: In den USA ist "Hollywood" das Schimpwort der Konservativen für das liberale Bürgertum. Kronzeuge sei hier ein gewisser Robert Ritchie, der republikanische Herausforderer des amtierenden US-Präsidenten Jed Bartlet, in der Serie "West Wing" (on heavy rotation bei mir zur Zeit). Er wirft Bartlet im Zwiegespräch vor: "You cannot be trusted. You're liberal. You're Hollywood". Hollywood als Synonym für liberale Sittenlosigkeit, für Charakterlosigkeit, moralische Verlorenheit, Vergnügungssucht, und so weiter. Das adressiert natürlich zuerst den Lebensstil, den ein Farmer aus Oregon den Bewohnern Hollywoods unterstellt, aber durchaus auch die Wertewelten, die in vielen Filmen verbreitet werden (nicht in denen von Mel Gibson). Der echte Präsident G.W.Bush steht da nicht zurück: Auf dem Parteitag in Washington sagte er: „Wer sagt, dass in Hollywood Herz und Seele von Amerika gefunden werden können, der verkörpert nicht konservative Werte.“
Ich muss an das Ende von "Easy Rider" denken. Und daran, dass sich das Land von Leuten unterhalten lässt, die es nicht mag, weil es sie für unpatriotische Freidenker, insgesamt sittenlose Gesellen (wahrscheinlich jüdischer Herkunft) hält. Leute die es andererseits schaffen, die halbe Welt zu unterhalten, obwohl man sie in großen Teilen dieser Welt seit Jahrzenhten immer wieder als das Paradebeispiel für kommerzgeile Volksverdummer hinstellt. Denen also von beiden Seiten das diametral schlechteste vorgeworfen wird. Seltsames Doppelvorurteil, und darum hier einmal ein ausdrückliches "Hooray for Hollwood"!!!
Und dann gibt es da noch diesen völlig anderen Begiff von Hollywood, auch er ein negativer: In den USA ist "Hollywood" das Schimpwort der Konservativen für das liberale Bürgertum. Kronzeuge sei hier ein gewisser Robert Ritchie, der republikanische Herausforderer des amtierenden US-Präsidenten Jed Bartlet, in der Serie "West Wing" (on heavy rotation bei mir zur Zeit). Er wirft Bartlet im Zwiegespräch vor: "You cannot be trusted. You're liberal. You're Hollywood". Hollywood als Synonym für liberale Sittenlosigkeit, für Charakterlosigkeit, moralische Verlorenheit, Vergnügungssucht, und so weiter. Das adressiert natürlich zuerst den Lebensstil, den ein Farmer aus Oregon den Bewohnern Hollywoods unterstellt, aber durchaus auch die Wertewelten, die in vielen Filmen verbreitet werden (nicht in denen von Mel Gibson). Der echte Präsident G.W.Bush steht da nicht zurück: Auf dem Parteitag in Washington sagte er: „Wer sagt, dass in Hollywood Herz und Seele von Amerika gefunden werden können, der verkörpert nicht konservative Werte.“
Ich muss an das Ende von "Easy Rider" denken. Und daran, dass sich das Land von Leuten unterhalten lässt, die es nicht mag, weil es sie für unpatriotische Freidenker, insgesamt sittenlose Gesellen (wahrscheinlich jüdischer Herkunft) hält. Leute die es andererseits schaffen, die halbe Welt zu unterhalten, obwohl man sie in großen Teilen dieser Welt seit Jahrzenhten immer wieder als das Paradebeispiel für kommerzgeile Volksverdummer hinstellt. Denen also von beiden Seiten das diametral schlechteste vorgeworfen wird. Seltsames Doppelvorurteil, und darum hier einmal ein ausdrückliches "Hooray for Hollwood"!!!
bähr - am Freitag, 19. November 2004, 01:30 - Rubrik: Gegendarstellung