Ich stelle mir folgende Situation in einem durchschnittlichen deutschen Museum vor. Sagt der Marketingmann zum Direktor: "Flyer, pah! Die interessieren doch niemanden! Wir sollten dort für unsere Ausstellungen werben, wo die Menschen am länsgten hinschauen!" Der Direktor: "Über den Pinkelbecken?" "Nein! Direkt auf den Kunstwerken natürlich! Ich denke da an möglichst bunte, auffällige Aufkleber!" Direktor: "Get out of here!"
In den Filmredaktionen deutscher Fernsehsender verläuft derselbe Dialog natürlich völlig anders. Wem werden da eigentlich Kunstwerke anvertraut?  Und es kommt noch schlimmer: Die DVD-Recorder-Technik dämmert herauf, mit der dann, wenn man das richtige Gerät erwirbt, Werbepausen umstandslos exterminiert werden können. Vorsprung durch Technik! (nicht so bei dem Gerät von Microsoft: da ist diese Funktion nicht eingebaut. Viel Erfolg.)
Die Sender reagieren auf diesen Schlag gegen den Werbeblock prompt: "Warum soll nicht rechts oben das Logo eines Sponsors eingeblendet sein?", fragt RTL-Sprecher Körner. "Warum soll es nicht viele kurze Werbeunterbrechungen geben statt zwei oder drei langen Werbeblöcken?" (SpOn) Oh mein Gott! Welches Deutsch! Welche entsetzliche Wahnideen! Damit schaffen die Fernsehanstalten nur eins: Filme jetzt NUR NOCH aus der Videthek!