Da tönen die Posaunen, als sollten die Mauern New Yorks einstürzen - und ein wenig tun sie das auch, denn da wird der Ursprung allen Reichtums der Upper Class doch sehr sehr deutlich in Frage gestellt. Die einen geben ihre Muskeln, die anderen das Land und die dritten das Geld: 40 Morgen und ein Mautier für die Schwarzen, ein paar Glasperlen an die Indianer für Manhattan, und der Tod für die Juden. Darauf baut die weiße Welt auf.
EIn selten gewitzter, formal bestechender Genrefilm, und gleichzeitig - natürlich - ein politischer Film, der das auch nicht versteckt. Im Gegenteil, er ist für den großen Saal gemeint und jeder in diesem Saal soll es merken.
Allerdings: So langsam kommt das Probem auf, dass die Nazizeit zu lange her ist, als das da jemand noch glaubwürdig in ganz schlimme Sachen verstrickt sein kann. Im Marathon-Mann ging das noch, aber Christoph Plummer kommt auch nicht viel älter wirken, und müsste doch schon ein veritabler Greis sein, wenn er sich seine Millionen nicht als Teenie im Weltkrieg ergaunert haben will. Ein Krückstock reicht da nicht. (Kleiner Exkurs: Je weniger man reell Nazitäter in Drehbücher einbauen kann, desto weiter schreitet die mythisch-fantastische Verunsterblichung der Brut. Denn verzichten wolln wa auf die Brüder ja nicht.)
Zurück zum Thema: Frazier erkennt New York als die Vielvölkerstadt, die sie ist, und macht sich das zunutze. Er lebt in der multiethnischen Realität, die bei dem Mayflowermäßigen Bankenbonz noch nicht angekommen ist. Und nie wird - denn er will das Verbrechen seiner Vergangenheit begraben, und damit auch die Wahrheit über die wirkliche Natur dieser Stadt. Nur über eine Akzeptanz der Schuld können die Wasps in der Gesellschaft, die um sie herum entsteht und ihnen ihre Heimat, die sie geraubt haben, entfremdet, wieder ankommen. Und was diese überdeutliche Metapher mit den Overalls soll, ja darüber muss ich wohl nochmal schlafen.
EIn selten gewitzter, formal bestechender Genrefilm, und gleichzeitig - natürlich - ein politischer Film, der das auch nicht versteckt. Im Gegenteil, er ist für den großen Saal gemeint und jeder in diesem Saal soll es merken.
Allerdings: So langsam kommt das Probem auf, dass die Nazizeit zu lange her ist, als das da jemand noch glaubwürdig in ganz schlimme Sachen verstrickt sein kann. Im Marathon-Mann ging das noch, aber Christoph Plummer kommt auch nicht viel älter wirken, und müsste doch schon ein veritabler Greis sein, wenn er sich seine Millionen nicht als Teenie im Weltkrieg ergaunert haben will. Ein Krückstock reicht da nicht. (Kleiner Exkurs: Je weniger man reell Nazitäter in Drehbücher einbauen kann, desto weiter schreitet die mythisch-fantastische Verunsterblichung der Brut. Denn verzichten wolln wa auf die Brüder ja nicht.)
Zurück zum Thema: Frazier erkennt New York als die Vielvölkerstadt, die sie ist, und macht sich das zunutze. Er lebt in der multiethnischen Realität, die bei dem Mayflowermäßigen Bankenbonz noch nicht angekommen ist. Und nie wird - denn er will das Verbrechen seiner Vergangenheit begraben, und damit auch die Wahrheit über die wirkliche Natur dieser Stadt. Nur über eine Akzeptanz der Schuld können die Wasps in der Gesellschaft, die um sie herum entsteht und ihnen ihre Heimat, die sie geraubt haben, entfremdet, wieder ankommen. Und was diese überdeutliche Metapher mit den Overalls soll, ja darüber muss ich wohl nochmal schlafen.
bähr - am Samstag, 25. März 2006, 00:42 - Rubrik: blockbusters!