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Die Entscheidung für CARMEN ist wirklich eine Überraschung. Der Film war nicht schlecht, etwas weniger gewagt, als ich es mir immer wieder während des Sehens gewünscht habe. Abgesehen von den großartigen Gesangs- und guten Schauspielleistungen, atmete der Film an zwei Stellen Wildheit und Verwegenheit. Da wird die klassische Musik mit traditionellen folkloristischen Gesängen und Melodien unterlegt. Daraus entseht keine Kakophonie, sondern ein aufregendes Klanggemisch, das eben auch auf der musikalischen Ebene die Spannung zwischen dem historischen Stoff und seiner Transposition in ein südafrikanisches Township deutlich macht. Sehr gut auch die Exposition, die ein wenig an den furiosen Auftakt von WILLIAM SHAKESPEARE'S ROMEO + JULIET erinnert. Dass der Film dann seinen Möglichkeiten gemäß visuell einen bis zwei Gänge zurückschaltet, ließ mich erleichtert aufatmen. Aber der Goldene Bär für doch nicht vielmehr als eine unterhaltsame Nettigkeit? Aber für wen denn sonst? PARADISE NOW galt allerortens als möglich, ich hätte mich auch über den zweiten Ruanda-Film SOMETIMES IN APRIL nicht gewundert, der in der Presse für meine Begriffe katastrophal unterbewertet wurde. Aber echte Highlights gab es kaum. Trotz der hohen Qualität von Filmen wie GESPENSTER und dem Tèchinè-Film, dessen Namen nachzuschauen ichgerade zu faul bin, blieb ein Gefühl der Mittelmäßigkeit über diesem Wettbewerb. Das ist sicher ein bisschen unfair, denn es gab ja auch noch Tsai Ming-Liangs THE WAYWARD CLOUD, ein veritables Meisterwerk, und den kontemplativen, dabei immer wieder gehässigen und schonungslosen PEACOCK. Aber der schlimme Fehlstart - unter den ersten vier Wettbewerbsfilmen waren MAN TO MAN, ASYLUM und der Italiener, dessen Namen nachzuschauen ich zu faul... - hing weiterhin über dem Wettbewerb. Aber schon während ich dies hier schreibe, merke ich, wie mir die ntscheidungen eigentlich auch schon wieder egal werden, denn so berechtigt man die eine Entscheidung findet, so falsch die andere, und dann fragt man sich, welche Kriterien da Pate gestanden haben. Außerdem habe ich gerade THE RED SHOES gesehen und mit diesem großen Kunstwerk kann tatsächlich kein einziger anderer hier gesehener Film mithalten. Ich schätze, ich musste einen Liter trinken, um den Flüssigkeitshaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Gleich machen die hier das Schreibzimmer dicht und es wartet noch THE MAD FOX. Wartet da das zweite Aha-Erlebnis?
Jetzt aber schnell. Sogar der heutige Abend gestaltet sich gehetzt.
 

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