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Nachdem uns der letzte Teil der Lecter-Filme schon fast alle Illusionen genommen hatte, geht es jetzt endgültig ans Eingemachte. In "Das Schweigen der Lämmer" war Lecter noch mythische Persönlichkeit, fern jeder Erklärung, fast ein echter Dämon, unentscheidbar zwischen normalem Wahnsinn und fantastischem Grauen angesiedelt. Ein unteridrdischer Übermensch, ein Gast nur in diesem Film, und doch sein Meister.
"Hannibal" machte ihn zur Hauptperson, er wurde uns nahe gebracht - zu nahe, er vermochte den Schauder des schrecklich Erhabenen nicht mehr auszulösen, es blieb beim teilweise traurig-humorigen Grusel. Nun das nächste Attentat auf einen der ungewöhnlichsten Filmcharaktere der Filmneuzeit:
>>"Millions of readers in 25 languages have wondered how Dr. Lecter developed his particular appetite for evil,” says Bantam Dell Publishing honcho Irwyn Applebaum, making one wonder if Esperanto and Gujarati are among them. “This novel will satisfy their curiosity.<<
Das klingt nach den ersten Episoden von Star Wars - einn Prequel, das uns erzählt, warum der Junge so daneben geraten ist. Es wird aus Hannibals jungen Jahren berichten, und bei allem Optimismus glaube ich nicht, dass daraus ein guter Film werden kann. Das Buch von Harris kommt wohl erst nächstes Jahr, der Film wird nicht sehr viel länger auf sich warten lassen.
Und, da der junge Lecter im Fokus steht, werden wir natürlich Anthony Hopkins nicht in der Hauptrolle sehen - wer bitte soll hier anknüpfen?
Totzdem will ich nicht allzulaut klagen. Die Sache liegt zwar so wie schon unten beklagt in Sachen Terminator oder Alien, andererseits: Die miesen Sequels haben ja auch was gutes, denn nur dadurch, dass unsere liebsten Monstren immer wieder und wieder hervorgekramt werden, entwickeln sie ein letztlich vom einzelnen Film unabhängigen Eigenleben in der Popkultur, sie werden von Helden eines Filmes zu für sich selbst stehenden Wesen. Erst die durch Fantum und Profitgier getriebe Reanimation gibt ihnen wahres Leben. Wie Dracula, bei dem es ja auch nicht "den" Film gibt, ohne den es ihn nicht gäbe. Hannibal hängt am "Schweigen der Lämmer", ist aber unterwegs dorthin. Von daher: Nur zu, immer weiter, damit er uns erhalten bleibt. Und vielleicht steht er ja schon in den Startlöchern, der nächste, große "Hannibal-Darsteller". Dann steht Anthony Hopkins da wie Bela Lugosi - als der große, aber nicht der einzige.

via: http://www.chud.com/
 

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