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Das ist in etwa die Essenz von "Der schönste Tag in meinem Leben". Und wenn das doof und uninteressant klingt, dann gegen meinen Willen. Denn vielmehr ist es so: Zauberhaft schwebend klingt das Thema Alter und Jugend, gelebtes, vergeudetes und noch zu erlebendes Leben an und findet einen überzeugenden Kristallisationspunkt: ein Kind mit einer Videokamera. Das klingt wieder blöd. Unschuld, Wahrheit oder nicht, Möglichkeit zu modisch-verwackelten Bildern. Unfähigkeit zur nicht medial vermittelten Weltwahrnehmung könnte auch dahinterstecken, aber nix da. Das Kind filmt seine Familie am Tag seiner Erstkommunion und damit ist dann auch Schluss. Erinnerung ist das Ziel, denn die Familie wird auseinander brechen - nicht völlig, aber doch nicht unbedeutend. Und das wird keine Katastrophe sein, denn es ist das Ergebnis von Einsicht. Erinnerung also, die das Fundament der Zukunft ist, aber nicht als Trauma und Schuldverstrickung, sondern als Akzeptieren der Realität.
Meistens haben Familiendramen zwei mögliche Richtungen. Entweder unter der heilen Oberfläche lauert das Grauen, das dann mehr oder weniger genüsslich ans Tageslicht gezerrt wird oder die Familie ist schon am Anfang am Ende und muss in einem schmerzlichen Prozess lernen, wieder zueinander zu finden. Wie schön mit "Der schönste Tag in meinem Leben" eine Abwechslung zu finden. Selten habe ich einen Familienfilm gesehen, der so gelassen den diversen Dramen seiner Protagonisten folgt, in keine Richtung zu drücken scheint und doch so straff inszeniert ist. Der Film will schon was. Ich glaube, das hier: Wer sich nicht der Liebe hingibt, auch und wesentlich der körperlichen, der macht was falsch. Wer anderen vorschreibt, wie sie zu leben haben, handelt Unrecht und hat meistens allen Grund, sich an die eigene Nase zu fassen. Jede Lebenslüge fliegt irgendwann auf und dann kann es erstmal richtig peinlich werden. So ungefähr. Wie sich das entwickelt, ohne kitschig zu sein, ist bemerkenswert. Und der Film hat eine tolle Sexszene. Sehr körperlich und warm. Mit einer berauschenden Lust an der Berührung.
 

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