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Brokeback Mountain. Ganz groß, und vor allem: Unerwartet. Die Annäherung schnell erzählt, dann: Der Ritt durch die Wüste. Einer bleibt auf der Strecke, der andere auch, denn aneinandergekettet sind sie, wie in "Greed". Traurig. Ein Film, der einen auch Hassen macht: Die Heuchler, die schon Dennis Hopper vom Motorrad schossen. Die alles hässlich machen. Schon Hopper und Fonda waren die wahren Cowboys, Outlaws, die Ennis und Jack ja so ganz eigentlich auch sind. Die die frontier wieder etwas weiter raus schieben, an einen Ort, wohin der Tross ihnen so bald nicht folgen wird.
Das nicht gelebte Leben als das wahre Leben. In "History of violence" gibt es diese Opposition nicht: Das einst gelebte Leben ist ebenso wahr wie das gegenwärtige. Es lässt sich eine Zeit verdrängen, doch dann kommt alles raus. Ein Volksfeind als Familienvater. Kein Widerspruch für Cronenberg. Nein: Das geht. Denn - natürlich - es steckt in jedem, auch in der Gattin, der Rechtsanwältin. Der Schluss bleibt offen, doch lässt er hoffen. Der Massenmörder darf zurück an den Familientisch - der Sohn griff zu Waffe, die Gattin spürte ihre dunkle Seite auf der harten Treppe, nein, keiner wirft einen Stein.
Aber: Mit Gewalt kann diese Gesellschaft um, mit Analsex unter Männern aber wird es haarig.
Das heißt doch auch: Gewalt ist überall, und wo sie explizit wird, kann man sie doch integrieren, gut finden (wie beim Filmschauen), obwohl sie gegen jede Norm "guter" Gewalt verstößt. Das ist provokativ von Cronenberg, aber er hat wohl recht, wenn er es laut sagt.

Das sexuell Abweichende hat es da schwerer. Denn während die schlafende Gewalt im Manne lustvoll-angstvoll bejaht wird, so wird die latente Homosexualität vehement verneint - bis hin zu Ausrottung dessen, der sie zeigt und so ein potentieller Verführer ist.
 

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